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Alle Kampfkünste weisen gewisse, grundlegende Gemeinsamkeiten auf. Sie unterscheiden sich
für den Betrachter oft nur durch ihre Strategie, Anwendung und Art des Einsatzes. In ihrem
Bemühen den menschlichen Geist zu kultivieren, disziplinieren und veredeln, weisen sie
alle sehr große Ähnlichkeiten auf. Ich möchte durch die Tabelle weiter unten nur einen
Auszug anführen, der durch weitergehende Nachforschungen sicherlich noch weiter
bestätigt werden kann. Das Kultiviern und Erheben des Geistes über eine bloße Technik
hinaus, macht eine Kampfkunst zu einem Weg, einem Lebensweg. Insofern sind die Kampfkünste
Teil der menschlichen Evolution Richtung Erkenntnis, Selbsterkenntnis und damit einer
friedvolleren und edleren Welt.
Letzten Endes ist es nicht so wichtig, welche Kampfkunst, welche Technik man erlernt,
solange man nur seinen Charakter und Geist weiterentwickelt und kultiviert.
Buddhismus | Aikido | Iaido | Karatedo | Judo | Kung Fu
Buddhismus
[ sprich "ä" wie in Jahr, also lang.]
Siddharta wurde, als erstgeborener Prinz, in der Kaste der Krieger (Ksha-
triya), geboren und demzufolge an den Waffen (Schwert und Bogen)
ausgebildet, um dem König auf den Thron zu folgen. Diese Tatsache trug
später zu seiner Entscheidung bei, den spirituellen Weg einzuschlagen.
Auch wenn Räuber mit einer zweihändigen Säge kämen, und euch Glied um Glied absägten,
wenn ihr Haß deswegen in euren Herzen entstehen lassen würdet, so wärt ihr keine Schüler,
die meinem Beispiel folgen.
So wie eine Mutter ihr einziges Kind mit ihrem Leben beschützen würde,
so auch möge man die liebende Güte [mettä] zu allen lebenden Wesen
entfalten.
Sabbe sankhärä aniccä. Alles bedingt Entstandene ist unbeständig.
Sabbe sankhärä dukkhä. Alles bedingt Entstandene ist leidvoll.
Sabbe dhammä anattä. Alle Dinge sind ohne Selbst.
Dies sind die Charakteristika allen Daseins.
Was auch immer in der Welt mit ihren Menschen und Göttern, Asketen und
Heiligen, mit seinen Prinzen und Völkern, wahrgenommen, erkannt, gesucht,
darüber nachgedacht und geistig reflektiert wird, all das ist vom Erhabenen
vollständig verstanden worden. Deshalb wird er der Tathägata genannt. Und
dies hat der Asket Gotama erklärt: Es gibt Leiden, Es gibt einen Ursprung,
Es gibt ein Ende und Es gibt einen Weg der zum Ende allen Leidens führt. Und wa-
rum hat der Tathägata diese Dinge erklärt und spricht nur darüber? Weil dies
vorteilhaft zum Wohlergehen, der Lehre, dem höheren heiligen Leben, zur
perfekten Loslösung, zur Entleidenschaftung, zum Ende, zur Stille, zur
Verwirklichung der Erkenntnis, Nibbäna ist. Das ist der Grund warum der
Erhabene über diese Dinge spricht, sie erklärt. [Dighä Nikäya, Sutta 29]
Und er lebt zurückgehalten durch die Regeln, besteht auf das rechte Verhalten,
sieht Gefahr im geringsten Fehler, beachtet die Verpflichtungen, die er in Bezug
auf Körper, Sprache und Geist auf sich genommen hat, hingebungsvoll an das
reine und sinnvolle Leben, perfekt in Ethik, bewacht an den Sinnestüren,
geübt in achtsamer Geistesgegenwärtigkeit und Zufriedenheit.
So entsteht Freude. Aus Freude entsteht Behagen. Aus dem Behagen des
Geis- tes entsteht die Beruhigung des Körpers. Mit einem beruhigten Körper
fühlt man Frohsinn, und aus dem Frohsinn entsteht Konzentration. Auf diese
Weise von den unheilsamen Zuständen abgelöst, taucht er in die erste
Vertiefung ein. Es folgen weitere...
[Dighä Nikäya Sutta 2]
Die Sichtweise, daß der Täter von Handlungen das Resultat erfährt,
bedeutet, daß das Leiden durch ein Selbst erzeugt wird, und resultiert
in der Ewigkeitsansicht. [Sassataditthi].
Die Sichtweise, daß der Täter von Hand- lungen eine Sache ist, und ein
anderer das Resultat erfährt, würde bedeuten, daß das Leiden durch
jemand anderen produziert wurde und resultiert in der Ansicht der
Annihilation. [Uchhedaditthi].
Diese beiden Extreme vermeidend erkärt der Erhabene den mittleren Weg, der
"Bedingten Entstehung". [Paticca Samuppäda] [Samyutta Nikäya XII-17]
Dieses "bedingte Entstehen" ist tiefgründig, es erscheint nicht nur so.
Es ist durch Unverständnis dieser Lehre, daß die Menschen wie ein Knäuel
Schnüre verknotet sind, bedeckt wie mit Mehltau, verflochten wie hohes
Gras, unfähig jenseits von Zuständen des Leidens zu gelangen, jenseits
schmerzvoller Schick sale, Ruin und den Zyklus von Tod und Geburt.
Und was bedingt Alter und Tod? Geburt bedingt Alter und Tod. Was bedingt
Geburt? Werden bedingt Geburt. Was bedingt Werden? Anhaften bedingt Werden.
Was bedingt Anhaften? Ver-angen bedingt Anhaften. Was bedingt Verlangen?
Gefühle bedingt Verlangen. Was bedingt Gefühle? Kontakt bedingt Gefühle.
Was bedingt Kontakt? Die sechs Sinne bedingen Kontakt. Was bedingt sie sechs
Sinne? Körper-Geist bedingt die sechs Sinne. Was bedingt Körper-Geist?
Bewußtsein bedingt Körper-Geist. Würde das Bewußtsein keinen Körper-Geist
finden, würde kein Leben entstehen. Auf diese Weise entsteht dieses
"bedingte Entstehen".
[Dighä Nikäya Sutta 15]
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Siddharta Gautama, Klan der Sakya, Gründer des Buddhismus.
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Aikido
O Sensei schallt mich: "Aiki is keine Sache des Gewinnens und Verlierens.
Ich bin enttäuscht, daß du das bisher noch nicht verstanden hast."
M. Michizuki (Uchideshi)
Er fühlte, daß die bisherigen Kampf-
künste nur den Tod beabsichtigten, und daß das nicht
gut für diese Welt ist. Er meinte, das die neue Welt ein Aikido der "göttlichen Techniken"
und kein Töten mehr braucht." S. Okamura (Uchideshi)
Es ist so wunderbar, daß Aikido nicht zerstörerisch, sondern so lebensbeja-
hend ist. Aikido hilft der Welt, den Men- schen. Aikido ist eine kultivierende Kraft, keine kontrollierende
und zerstörende Kraft, sondern hilfreich um friedvoll und harmonisch miteinander zu leben.
K. Tanahashi (Uchideshi)
O Sensei erkannte, daß wenn wir weiter machen wie bisher, die Menschheit plötzlich
zerstört werden könnte. Wir sind an einem Punkt, an dem wir "Stop" sagen müssen.
Wir müssen die Idee des Tötens, der Aggression als Konfliktlösung hinter uns lassen.
S. Okamura (Uchideshi)
Die Techniken ohne die richtige Haltung auszuführen, bringt garnichts, egal wie oft
oder wieviel man übt. Es führt nicht dazu das Herz des Aikido zu verstehen. Nur Techniken
zu üben führt nirgends hin. M. Hikitsuchi (Uchideshi)
O Sensei sagte zu mir: "Zuerst mußt du über dein Selbst oder Ego gewinnen, ansonsten
brauchst du nicht ins Trai- ning zu kommen. Zweitens sollte man die Wahrheit in seinem
Leben finden. Wenn du beides kannst, wird Geschwin- digkeit, schneller als das Licht,
dir eigen sein. S. Abe (Uchideshi)
Aikido hat wenig mit Technik zu tun, sondern damit wie die Menschen ihr
Leben leben. Der Geist des Aikido ist eine warme, harmonische Atmospkäre
zu erschaffen, in der die Menschen mit einander leben können.
Guji Munetaka Kuki
O Sensei selbst sagte immer wieder, daß das wichtigste die Liebe sei. Aikido
hat als Ziel Harmonie unter die Menschen zu bringen.
Nobuyoshi Tamura (uchi-deshi)
O Sensei unterrichtete: Liebe erzeugt Harmonie, Harmonie erzeugt glücklich
sein, glücklich sein erzeugt Wert- schätzung. Der Geist den Weltfrieden zu
erschaffen kommt vor der Technik. Ohne diese Haltung kann dein Aikido keine
Fortschritte machen. Michio Hikitsuchi
Ich war immer davon beeindruckt, wie sich O Sensei in allen Situationen und
Umständen absolut angemessen ver- hielt. Es sah nicht aus, daß er darüber
nachdenken mußte. Er fühlte sich in die Situation hinein und benahm sich
ent- sprechend, einfach natürlich und kor- rekt. Sein Betragen war immer
einfühl- sam. Er kultivierte dise Fähigkeit, um Feinde zu vermeiden.
S. Arikawa
Kurz vor seinem Tod: "Sorgt euch nicht um diesen alten Mann. Alles Leben ist begrenzt.
Das physische Wesen ver- ändert sich, aber der Geist stirbt nicht. Bald betrete ich die geistige
Welt und möchte diese immer noch beschützen. Das ist nun eure Aufgabe." Dann ver- sank er in
Meditation und fuhr nach einer Weile fort: "All meine Schüler sollen sich daran erinnern,
nicht ich erschuf Aikido. Aiki ist die Weisheit Gottes. Aikido ist der Weg der Gesetze,
die ER erschuf."
M. Saotome (Uchideshi)
Aikido ist das budo der Liebe. Du solltest deinem Partner Freude geben
können. Wenn du das tust, könnt ihr harmonisch werden. Ihr solltet keinen
Ärger hegen. Das sollte nicht passieren. Biete Glück an. M. Ueshiba
O Sensei trug immer Kimonos, wie im alten Japan. Er war immer ausgeglich- en,
eine geerste Person. Er war nie exzentrisch oder irgendetwas in diese
Richtung. Er war auf seine Weise eher sehr gewöhnlich. Guji M. Kuki
O Sensei hatte ein Interesse daran auf- richtige Menschen zu gestalten. Er sel- ber war
die aufrichtigste und reinste Person. Er sagte, daß jeder sich selbst aufrichtig
machen müsse, denn den Weg müssen wir schon selber gehen.
Michio Hikitsuchi
Kampfkunst ist Liebe.
Bu wa ai nari.
M. Ueshiba
Das Geheimnis von Aikido besteht nicht
darin, wie ihr eure Füße bewegt,
sondern, wie ihr euren Geist bewegt.
Ich unterrichte keine Kampftechnik.
Ich unterrichte Gewaltlosigkeit.
M. Ueshiba
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Morihei Ueshiba, Gründer des Aikido.
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Iaido
Je höher ein Mensch steigt, desto wichtiger ist Bescheidenheit.
Nur so kann er inneren Frieden erreichen und erhalten.
Erkenne Deinen Geist von Grund auf. Mit Aufrichtigkeit als Fundament
folge dem wahren Geist, als deinen Weg und übe deine Kampfkunst präzise.
Weisheit existiert, Prinzipien existieren, der Weg existiert, Geist ist nichts.
M. Musashi
In meiner Ni To Ichi Ryu gibt es kein "innen", noch ein "Tor". Man muß den Geist nur
einfach, wahr und authentisch halten, um den Sinn der Kampfkunst zu verwirklichen.
M. Musashi
1. Besänftige die Gefühle.
2. Akzeptiere das Unvermeidbare.
3. Selbstbeherrschung gegenüber jedem Ereignis.
4. Tiefe Vertrautheit mit dem Gedanken des Todes, als auch des Lebens.
5. Reine Armut. Yagyu Munenori
Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.
Der Weg duldet keine Beeinflußung durch Ort und Zeit,
noch akzeptiert er Abweichungen durch persönliche Eitelkeiten.
Der Weg existiert unabhängig. Der Geist entscheidet, ob er authentisch
zum Weg bleibt. Der Weg ist das einzige was zählt.
Das Leben ist nur eine Maske. Kogaratsu
Daß Sie die Form erreicht hatten, die zu erringen die letzten Wochen Ihre
Aufgabe war, habe ich sofort erkannt. Aber so ist das: Wenn der Mensch eine Form
seiner Selbst, seines Lebens, seines Wissens oder seines Werkes erreicht hat, um
die er sich lange bemühte, so kann ihm nur EIN Unglück geschehen. Daß ihm das
Schicksal erlaubt im Erreichten STEHEN zubleiben und sich darin festzusetzen.
Will ihm das Schicksal wohl, dann schlägt es ihm das Gewordene wieder aus der
Hand. Beim Erlernen irgendeiner Kunst geht es letzten Endes nicht um das, was
HERAUS kommt, sondern um das, was in den Menschen HINEIN kommt.
Graf Dürckheim
Der Sinn jeder Lehre ist nur: auf das, was jeder in sich selbst hat,
ohne es selbst schon zu wissen, hinzudeuten und es bewußt zu machen. Es gibt kein Geheimnis,
das der Meister dem Schüler übergeben könnte. Zu Lehren und Hören ist leicht.
Schwer ist es aber, dessen bewußt zu werden, was man in sich selbst hat, es zu
finden und wirklich in Besitz zu nehmen. Dies nennt man ins eigene Wesen blicken,
Wesensschau (kensho). Widerfährt es uns, haben wir Satori. Es ist das große
Erwachen aus dem Traum der Irrungen. Erwachen, ins eigene Wesen blicken,
Selbst-Wahr-Nehmung. Es ist alles dasselbe.
Graf Dürckheim
Der Mensch ist ein Wesen der Bewegung. Wenn er sich nicht im Guten bewegt,
bewegt er sich notwendigerweise im Nicht-Guten. Kommt ihm dieser Gedanke
nicht hier, kommt ihm jener Gedanke dort. Was den mannigfachsten Veränderungen
unterliegt, ist des Menschen Herz.. . Das Prinzip ist ohne Form. Seine Funktion
erweist sich jeweils am Gerät. Ohne Gerät kann man das Prinzip nicht erkennen.
Die wundersame Entfaltung des Ursprungs tritt zutage im Wech sel von Yin und Yang,
und das himmlische Prinzip des menschlichen Herzens erweist sich in seinem
Empfindungsvermögen für die vier Grundtugenden. Die Schwertkunst ist zwar auf
Sieg und Niederlage ausgerichtet, doch wenn man an ihren Kern gelangt muss man bekennen,
dass sie die wunderbar sich entfaltende Natürlichkeit des Herzens ist.
Tengu Geijutsu Ron
Sie weiß nichts von Bewachen,
und doch steht nicht umsonst die Vogelscheuche,
auf den kleinen Bergfeldern.
Bukkoku Zenji
Im Kommen ohne Form,
Im Gehen ohne Spur.
Takuan Soho Zenji
Die Technik und das Grunsätzliche sind wie die zwei Räder eines Karrens.
Schult ihr Euch nicht in der Technik und füllt die Brust nur mit Grundsätzlichem,
so finden Hände und Füße nicht ihr richtiges Wirken.Die Schulung in der Technik
besteht im unaufhörlichen Üben und Wiedeholen.
Auch wenn Ihr das Grundsätzliche kennt, müßt Ihr völlige Freiheit gewinnen in der
Anwendung der Technik. Und Ihr werdet es auch nicht zu wahrer Meisterschaft bringen,
wenn Ihr Euch nicht über die tiefsten Aspekte des Grundsätzlichen im klaren seid.
Takuan Soho Zenji
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Letzte Kalligraphie von M. Musashi
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Karatedo
1. Karatedo beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
Karate wa rei ni hajimari
rei ni owaru koto.
2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
Karate ni sente nashi.
3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
Karate wa gi no tasuke.
4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
Mazu jiko o shire shikoshite
hoka o shire.
5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
Gijutsu yori shinjutsu.
6. Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
Kokoro wa hanatan koto o yosu.
7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
Wazawai wa ketai ni shozu.
8. Denke nicht, das Karate nur im Dojo stattfindet.
Dojo no mi no karate to omou na.
9. Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
Karate no shugyo wa issho dearu.
10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
Arayuru mono o karate kasase soko
ni myomi ari.
11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
Karate wa yu no gotoku taezu netsu
o ataezareba moto no mizu ni kaeru.
12. Denke nicht an das Gewinnen,
doch denke darüber nach,
wie man nicht verliert.
Katsu kangae wa motsu na,
makenu kangae wa hitsuyo.
13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
Teki ni yotte tenka seyo.
14. Der Kampf hängt von der Handhabung
des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
Ikusa wa kyojitsu no soju ikan ni ari.
15. Stelle dir deine Hand und
deinen Fuß als Schwert vor.
Hito no teashi o ken to omoe.
16. Wenn man das Tor zur Jugend verläßt,
hat man viele Gegner.
Danshimon o izureba hyakuman no teki ari.
17. Die Haltung des Anfängers muß frei sein
von eigenen Urteilen, damit er später
ein natürliches Verständnis gewinnt.
Kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai.
18. Die Kata darf nicht verändert werden,
im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
Kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono.
19. Hart und weich, Spannung und Entspannung,
langsam und schnell, alles in Verbindung mit
der richtigen Atmung.
Chikara no kyojaku, karada no shinshuku,
waza no kankyu o wasuru na.
20. Denke immer nach,
und versuche dich ständig an Neuem.
Tsune ni shinen kofu seyo.
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Gichin Funakoshi,
Gründer des Karate-do
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Judo
1. Die Nachgiebigkeit kann
rohe Gewalt neutralisieren.
Ju yoko go wo seisuru.
2. Judo formt dich, deswegen solltest
du in seine Lehren Vertrauen haben
und wenn nötig, Entbehrungen erbringen, um ihnen zu folgen.
3. Das Dojo ist der Ort, wo du Judo mit Opfern erlernen willst.
Es soll für dich ein heiliger Ort sein. Du solltest ihn so respektieren,
wie du dein Haus respektierst.
4. Du solltest deinen Lehrer ehren, seinem Beispiel folgen
und deinen Kameraden ein Vorbild sein.
5. Du sollst auf die Ratschläge der Fortgeschritteneren hören
und dich bemühen, den dir Unterlegenen helfen vorwärts zu kommen.
6. Du sollst dich bei den dir Ebenbürtigen nach dem Lehrsatz:
Mir und den Anderen zum Besten.
Ji ta kyo ei.
7. Die beste körperliche und moralische Kraftanwendung, möge dein Leben,
wie dein Training führen.
Seirykoku zenhyo.
8. Du sollst für die Sauberkeit der Tatami, des Judogi und
deines Körpers peinlich sorgen.
9. Du sollst deinen Lehrer und die Fortgeschritteneren korrekt begrüßen
und immer deren Gruß erwidern.
10. Sowohl die Niederlage im Kampf, als auch der Sieg,
sollen dich zur Vervollkommnung anspornen. Der Sieg soll nicht Anlaß dafür sein,
sich auf Lorbeeren auszuruhen.
11. Du sollst dich immer entsprechend der Ethik des Judo verhalten
und nie seinen Namen und seine Prinzipien entwerten.
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Jigoro Kano, Gründer des Judo
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Shaolin Kung Fu
1. Erkenne Dich selbst.
2. Achte auf das, was Du spürst.
3. Wenn Du etwas tust, mußt Du es wirklich wollen.
4. Sei gelassen in jeder Situation und allem gegenüber.
5. Habe keine Angst vor nichts. (Weder vor dem Leben noch vor dem Tod).
6. Sei perfekt im Denken und Handeln. (Lerne so gut zu kämpfen, daß Du niemals kämpfen mußt).
7. Konzentriere Dich auf das Wesentliche.
8. Konzentriere Dich auf den Augenblick.
9. Konzentriere Dich auf das Vorhandene.
10. Respektiere und achte Deine Gegner.
11. Achte auf die Waffen Deiner Gegner (Alles kann eine Waffe gegen Dich sein, wenn Du nicht aufpaßt).
12. Sei aufgeschlossen allem Neuen gegenüber.
13. Die Mönche sind angewiesen:
Sie glauben nicht unüberlegt
* dem Hörensagen,
* irgendwelchen oder alt hergebrachten Überlieferungen,
* Vermutungen,
* eingewurzelten Anschauungen,
* den Worten eines verehrten oder bekannten Meisters,
* sondern nur:
* was sie gründlich geprüft haben,
* was sie zu ihrem Wohl dienend erkannt haben,
* was dem Wohl anderer dient,
* oder beiden. [§13: Autor: Buddha]
14. Ziel der Meditation:
* Herr seiner Gedanken zu werden.
* Alles entsteht im eigenen Kopf
* Die Aufmerksamkeit wird auf die Spannkraft der Haltung,
eine lange Ausatmung und die Haltung des Geistes konzentriert.
* Man lernt, sich selbst zu beobachten.
* Man lernt, Geist und Körper in ihrer Vollständigkeit wahrzunehmen,
ohne Ziele, ohne Bewertung, ohne Furcht.
* Körper und Atmung sind vollständig im Hier und Jetzt.
* Das Gehirn gewinnt sein tiefes, ursprüngliches Gleichgewicht.
* Man kann seine Emotionen und Ängste beobachten.
* Denkmuster werden als Fiktionen entlarvt und
beeinflussen nicht länger die eigenen Verhaltensweisen.
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Bodhidharma, Gründer des Kung Fu
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