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Iaido - Der Weg in Verbindung mit dem Sein
Stilrichtungen in diesem Dojo:
Muso Jikiden Eishin Ryu
Niten Ichi Ryu

Ziele:
Angemessen und gelassen mit Konflikten und Konfrontationen umgehen können. Thema A
Körperverspannungen wahrnehmen und selber auflösen können. Thema B
Geistige Stille und Frieden finden. Thema C
Körperlichen Kräfteverlust durch mangelnde Bewegung im Alltag ausgleichen. Thema D
Geistiger Leere, Sinnentfremdung und Werteverfall entgegen wirken. Thema E.
Tiefes Atmen und Achtsamkeit für den Alltag entwickeln. Thema F
Aufladen der "eigenen Batterie" durch ein breites Spektrum an körperlichen und geistigen Übungen. Thema G

Thema A: I – ai – do = Sein – in Harmonie /Verbindung – mit dem Weg
Als die Kriegerkaste nach der Einigung durch das Tokugawa Militärregime zunehmend unwichtiger wurde, musste sie
sich einen neuen Sinn und Wert suchen. Die Auseinandersetzung mit dem Zen-Buddhismus war eine
nahrhafte Quelle. Dadurch wurde die Auseinandersetzung mit dem Tod durch eine philosophische,
disziplinarische Komponente erweitert. Und wo die Frage nach dem Tod auftaucht, bedingt sich die
Frage nach dem Leben. Das Leben begann mehr zu sein, als der Dienst an einem Herrn. Es wurde eine
Perfektionierung des Geistes an Tugend und Disziplin, wobei das Schwert das Instrument war mit
dem dieser Prozess gefördert wurde.
In Japan, wie wohl in anderen Ländern, weiß man sehr wohl, daß bloßes technisches Können und Wissen in einer Kunst
nicht ausreichen, einen wirklich zum Meister zu machen. Diesen Geist erfaßt man nur, wenn das
Bewußtsein sich in vollkommener Harmonie mit dem Prinzip des Lebens befindet. Aus buddhistischer
Sicht ist damit die Überwindung aller Dualismen gemeint.
Die ursprünglichen Kampftechniken wurden zum Mittel, die inneren, selbst zentrierten Kämpfe und
Konflikte zu bewältigen. Das Schwert soll daher die Waffe sein, die das Ich tötet, die Wurzel aller Streitgkeiten
und Kämpfe. Erst ein Mensch der inneren Frieden gefunden hat, kann siegen ohne zu kämpfen, obwohl
ihm eigentlich nichts mehr daran liegt.
Innerer Frieden ist nichts, was ein "Ich" erreichen kann. Wo ein Ich ist, ist ein Du und dort
gibt es Unterschiede. Erst das Verlöschen des Ich`s kann ein "Sein(I)in Harmonie(Ai)-mit dem Weg(Do)" sein.
Hellwach sein heißt, es wirklich ernst zu meinen. Es wirklich ernst meinen heißt, sich selber gegenüber
aufrichtig sein, und diese Aufrichtigkeit führt einen schließlich auf den Weg des Himmels.
Thema C: Das Bewusstsein in natürlichem Zustand
Der Mensch ist ein Wesen der Bewegung. Wenn er sich nicht im Guten bewegt, bewegt er sich
notwendigerweise im Nicht-Guten. Kommt ihm dieser Gedanke nicht hier, kommt er ihm eben dort.
Was den mannigfachsten Veränderungen unterliegt und niemals still steht, ist des Menschen
Herz. Es wird ihm nicht gelingen, sein Herz zu begreifen und dadurch den himmlischen Gesetzen
seiner Natur zu folgen, wenn er nicht, in seinem Herzen von tiefer Willenskraft, in der Übung
zur Reife gelangt.
"Kufu" ist mehr als bloßes Kopfdenken. Es ist ein Zustand, in dem der ganze Körper in dem Bemühen mit einbezogen wird,
ein Problem zu lösen. Die Japaner sprechen häufig von "den Bauch fragen". Der Kopf ist nur ein peripherer Teil des Körpers,
während der Bauch für die Gesamtheit der Persönlichkeit steht.
Psychologisch gesehen geht es darum alle intellektuellen, emotionalen und affektiven Hemmungen zu beseitigen, damit das
im Unterbewußten Gespeicherte hervortreten kann und - ungestört von allen Einmischungen des Bewußtseins - wirksam
werden kann. Kufu muß allumfassend sein und aus der Tiefe des eigenen Seins entspringen.
Das Problem besteht darin, wie man dieses bewegungslose Zentrum mit der nie einhaltenden Bewegtheit zur Deckung
bringt. So sehr wir den Verstand auch anstrengen mögen, vor solchen Paradoxen muß er kapitulieren.
Der verblendete Geist ist durch Intellekt, Begierden und Negativität behindert. Der ursprüngliche Geist ist
uranfänglich, ungeboren, natürlich, wahr, usw.. Dazu ein Gedicht von Yagyu Munenori:
Wisse, daß hinter der Technik der Geist steht:
Es dämmert,
öffne das Fenster,
und sieh! Der Mond scheint herein.
Er wußte, daß Technik niemanden zum Meister macht, sondern daß nur die spirituelle Erkenntnis in die eigene Geist-Natur,
einen Menschen vervollkommnet. Wo das nicht geschieht, bleibt der Geist sich seines eigenen Tuns bewußt und "macht halt",
erstarrt. Ein kaiserliches Gedicht lautet:
Der Mond hat nicht die Absicht sein Licht irgendwo hinzuwerfen,
und der Teich stellt sich nicht darauf ein den Mond zu beherbrgen,
wie friedlich still das Wasser von Hosokawa.
Jemand der nichts im Bewusstsein hat, ist ein Mann des Weges. Ein Spiegel, der immer klar
ist, und keine eigene Form hat, gibt einfach alles wider, was auch immer ihm entgegen
tritt. Der Mann des Weges ist, wie eben dieser Spiegel.
Yagyu Munenori, siehe "Literatur"]
Obgleich sie sich nicht bewusst bemüht,
Eindringlinge vom Reisfeld fernzuhalten,
steht die Vogelscheuche nicht umsonst da.
Diese Iddee war auch im Westen nicht unbekannt: s
Siehe dazu folgenden Link: Kleist: Das Marionettentheater
Und hier kann man das Marionettentheater von Kleist auch hören.
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